„Trinco Five“ – 13 Mörder gegen Kaution wieder auf freiem Fuß

Von der LTTEwatch-Redaktion vom 15. Oktiober 2013

Colombo – Ein Gericht in Sri Lanka hat 13 Verdächtige gegen Kaution freigelassen, die in Untersuchungshaft waren wegen ihrer angeblichen Beteiligung an der Tötung von fünf Studenten („Trinco Five“) im Osten Sri Lankas im Jahr 2006. Die Auflagen besagen unter anderem, dass sie keinerlei Kontakt mit Zeugen noch den Angehörigen der Familien der Opfer aufnehmen dürfen.

Das Amtsgericht von Trincomalee hat für die 13 Angehörigen der Spezielle Task Force (STF) Kaution gewährt, die wegen der Tötung von fünf tamilischen Studenten in Trincomalee im Jahr 2006 verhaftet worden waren.

Den Verdächtigten, einschließlich eines Assistant Superintendent of Police (ASP) und 12 Polizisten wurden Kaution gewährt, als sie vorgestern vor Gericht geführt wurden. Der Fall einmal mehr wurde vertagt.

Die Tötung der 5 Tamil Studenten fand am 02. Januar 2006 statt, als sie in der Nähe des Strandes von Trincomalee in der Nähe von Naval Dockyard und Fort Fredrick spielten. Die fünf Schüler wurden kurz festgenommen, gefesselt und dann erschossen.

Die Verdächtigen wurden erstmals am 12. Februar 2006 verhaftet. Allerdings wurden sie freigelassen, da, wie der Generalstaatsanwalt sagte, nicht genügend Beweise gegen sie vorlagen. Diese Entscheidung hatte zu internationalen Protesten geführt.

Die Verdächtigen behaupten, die Schüler seien LTTE- Terroristen gewesen und sie seien dabei gewesen, eine  Granate auf die Sicherheitskräfte zu werfen. Allerdings hatten weitere Untersuchungen ergaben, dass die Schüler per Genickschuß regelrecht exekutiert worden waren.

Die Verdächtigten wurden erneut von der srilankischen Kriminalpolizei (CID) am 04. Juli verhaftet und vor Trincomalee Chefmagistrat U.L.M. Azhar gebracht, der den Fall an das Berufungsgericht verwies und die Männer in Untersuchungshaft nahm.

Vier der Studenten waren kurz vor ihrem Hochschulzugang, während einer bereits an der Universität Moratuwa studierte.

Die Morde und die anschließenden Bemühungen der Regierung und der Justiz, sie zu vertuschen, sowie die Beteiligung der Sicherheitskräfte haben einen riesigen Aufschrei von internationalen Menschenrechtsgruppen sowie von lokalen Gruppen und den Familien der Opfer ausgelöst. Mehrere Angehörige der Ermordeten mussten wegen ständiger Drohungen aus Sri Lanka fliehen, aus Angst um ihr Leben

Die Mehrfachmordfall ist einer der hervorstechendsten Rechtsverletzungen, die im Zentrum der Aufmerksamkeit der internationalen Menschenrechtsorganisationen sowie beispielsweise der kanadischen Regierung steht, die sich dazu entschlossen hat, den Commonwealth-Gipfel (CHOGM) in Sri Lanka zu boykottieren wegen der konstanten Missachtung der Menschenrechte und der internationalen Rechtsnormen in Sri Lanka.

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