Australien, UK erhöhen Reisewarnung für Sri Lanka

Von der LTTEwatch-Redaktion vom 20. April 2014

London – Großbritanniens Außenministerium hat die Reisewarnungen für seine Bürger nach Sri Lanka deutlich verschärft. Auch Australien hat wegen „der unvorhersehbaren politischen Lage auf der Insel“ Reisewarnungen an Touristen ausgegeben.

Laut dem Schreiben des britischen Außenministeriums (British Foreign and Commonwealth Office = BFCO) ist Kreditkartenbetrug die häufigste Art von Kriminalität von der ausländische Besucher betroffen sind. Es wird geraten, möglichst nur Bargeld im Zahlungsverkehr einzusetzen und die Kreditkarte niemals aus den Augen zu lassen. Das automatisierte Schutzsystem vieler Bank sperrt zunächst die Kreditkarte bei dem Versuch, sie in Sri Lanka einzusetzen – am besten informiert man seine Bank vor dem anstehenden Besuch Sri Lankas.

Geldwechsler gibt es viele, jedoch sei immer auch Vorsicht geboten.

Alleinreisende, insbesondere Frauen werden angesichts der steigenden Vorfälle von Vergewaltungen zu besonderer Vorsicht gemahnt, die Mitnahme eines persönlichen Alarms wird empfohlen.

Organisierte, bewaffnete Banden treiben ihr Unwesen im Lande, die verantwortlich gemacht werden für Entführungen und Gewalttaten. Im Dezember 2011 wurde ein britischer Tourist getötet, seine Freundin vergewaltigt – der Prozess schleppt sich nur mühsam voran, weil der Hauptverdächtige eine Freund des Präsidenten ist.

Dispute zwischen Markt- und Strassenhändlern können schnell aggresiv werden – Vorsicht ist geboten. Auch gibt es Berichte, wonach (die oft gepanschten) Drinks mit Drogen versetz an Touristen gereicht werden, um sie anschließend auszurauben oder zu vergewaltigen. Getränke also immer im Blick behalten, Vorsicht ist bei Einladungen geboten.

Das Reisen in den Norden ist ebenfalls nicht frei von Gefahren. Noch immer ist für Medienschaffende eine Erlaubnis dazu vom Verteidigungsministerium nötig. Eine Reise nach Jaffna, Kilinochchi, Mullaittivu, Mannar and Vavuniya ist für normale Touristen möglich, doch sollten Reisende mit Behinderungen durch Strassen – und Personenkontrollen rechnen.

Es gibt noch immer viele Minen im Norden, Reisende sollten unbedingt auf Warnschilder achten, weshalb vor Reisen in Dunkelheit abgeraten wird. Auch sind Unterkünfte rar und noch immer sind weite Teile der Infrastruktur zerstört.

Es gibt einige wenige Autobahnabschnitte, doch der Großteil der Straßen und Wege sind in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand, dies gilt ganz besonders für den Norden und den Osten der Insel. es ist gefährlich, die Strassen zu verlassen; Trampelpfade sollten unbedingt vermieden werden. In und um Colombo sind die Strassen oft willkürlich gesperrt, weil (politische) VIPS unterwegs sind. Bei der Nutzung von Tuk-Tuks sollte der Preis vor der Fahrt ausgehandelt werden; auch hier ist besonders für Alleinreisende (Frauen) höchste Vorsicht geboten.

Wer selbst ein Auto oder motorisiertes Fahrzeug steuern möchte, braucht einen Internationalen Führerschein. Der Strassenverkehr ist chaotisch, es gibt unzählige Unfälle, Fussgänger und Tiere tauchen oft unvermutet auf. Zebrastreifen werden missachtet. Bei Unfällen mit Einheimischen kann es zu Lynchjustiz kommen. Man sollte deshal nur solange beim Unfallfahrzeug bleiben, wie es sicher ist und sich bei der nächsten Polizeistationmelden.

Politische Demonstrationen können jederzeit gewalttätig werden, sie sind absolut zu meiden. Zu meiden sind auch alle militärischen und öffentliche Einrichtungen, da letztere öfters Ziel von Attacken sind – dies gilt ganz besonders für den Norden und Osten. Den Anweisungen von Polizei und Militärs sind strikt zu folgen, eine Ausweis muss immer dabei sein.

Die Zahl der Erkrankungen an Denguefieber steigen ständig. Die Bekämpfung der Brutstätten erfolgt nur nachlässig.

Ob sich mit diesen reisewarnungen, die selbstverständlich nicht nur für Briten gültig sein dürften, dazu beiträgt, die Touristenzahlen wie vom Regime gewünscht, in die Höhe zutreiben, scheint mehr als fraglich.

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