SL-Regierung greift nach LTTE-Geldern und -Besitztümern

Von unserem LTTEwatch-Korrespondenten in Colombo vom 3. Dezember 2009

Colombo – Um an die Besitztümer der militärisch geschlagenen LTTE heranzukommen, sucht die srilankische Regierung Rat und Unterstützung vom Bundesanwalt. In einer Pressekonferenz sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Keheliya Rambukwella, dass die Geheimdienste und Sicherheitskräfte des Landes mittlerweile viele Besitztümer der LTTE im Ausland einwandfrei identifiziert hätten und dass man nun Massnahmen anstrebe, diese Besitztümer zu übernehmen, die zum Teil unter der Kontrolle von Privatpersonen – vermutlichen Anhängern der LTTE – stünden.

Die Regierung zeige damit, dass sie ihren eigenen Ansprüchen, die LTTE weltweit auszumerzen, gerecht werde und dass sie über Mittel und Möglichkeiten verfüge, dieses Ziel zu erreichen.

So habe die LTTE insgesamt 14 Schiffe besessen, fünf davon wären auf den Namen des LTTE-Waffenhändlers „K.P.“ alias Kumaran Pathmanathan eingetragen, dem selbsternannten Nachfolger des im Mai getöteten LTTE-Führers V. Prabhakaran. „K.P.“ war kurz nach Ende des Krieges im August in Kuala Lumpur festgenommen worden und wird seither an einem unbekannten Ort in Sri Lanka verhört. „K.P.“ habe auch weltweit mehr als 600 Konten unterhalten. Mittlerweile seien Schritte unternommen worden, so Rambukwella, diese Konten zunächst einzufrieren, um sie dann zu Gunsten der srilankischen Regierung überschrieben zu lassen.

Drei der LTTE-Schiffe, die von den Terroristen zum Schmuggel von Waffen und Munition, aber auch zum Schmuggeln von Menschen und Drogen genutzt worden waren, seinen, so Rambukwella konfisziert und mittlerweile auf dem Weg nach Sri Lanka. Bereits während des Kriegs hatte die srilankische Marine zehn dieser LTTE-Frachter zerstört, die mit Waffen und Munition an Bord unterwegs in den Norden der Insel war.

Oppositionsführer Ranil Wickremasinghe verlangte von der Regierung umgehend die Offenlegung aller LTTE-Kontenbestände und -Immobilien die sie zu konfiszieren gedenke. Er unterstrich, dass die Gelder der Konten von „K.P.“ dem Volk gehörten, dem es abgepresst worden war.

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